Der Finger im Buch
Beim gelehrten Arbeiten ist weniger das konsekutive als das konsultative Lesen gängig, ein gezieltes Durchblättern, das der Information, Prüfung und auch der Kritik dient. Dieses durch Suchen und Finden gesteuerte Lesen kennt die Unterbrechnung als häufigen Moment des Innehaltens beim permanenten Hin- und Herwandern zwischen Büchern, zumal einer Buchserie oder Zeitschrift, wie es hier der Fall zu sein scheint: Ein gleichartig gebundener Band liegt hinter dem, in welchem der Finger steckt.
»Der Finger im Buch« – In dreissig Gemälden, Skulputuren und Fotografien von 1331 bis 1935 erkundet Ulrich Johnannes Schneider (Kulturphilosoph und Bibliotheksdirektor an der Universität Leipzig) dieses ikokografische Detail – den Finger im Buch – und fragt dabei: Was bedeutet Lesen?
Piet Meyer Verlag, 2020