Geodätische Gitter

Berechnete, simulierte und fabrizierte Ergebnisse der neuen Konstruktionsmethode. Links: berechnete planare Gitter und Renderings der Simulation. Die orangefarbenen Streifen folgen einer Simulation mit Kerben, die dunklen Linien folgen den kürzesten geodätischen onP. – Rechts: Fotos der Fabrikate. (Screenprint aus Studie: »On Elastic Geodesic Grids and Their Planar to Spatial Deployment«)

Geodätische Gitter»Der Entwurf und die Konstruktion von Strukturen, die aus gekrümmten Elastikelementen bestehen, haben eine lange Geschichte im Bereich der Architektur. Neben ihren von der Natur auferlegten ästhetischen Aspekten haben sie viele funktionelle Vorteile: sie sind kompakt, leicht und einfach zu bauen, aber dennoch praktikabel, langlebig und von hoher struktureller Leistungsfähigkeit; sie werden schon seit langer Zeit in der antiken venezianischen Architektur sowohl für formale als auch für performative Zwecke eingesetzt, wobei die Möglichkeiten ihrer Formfindung in der Vergangenheit jedoch begrenzt waren.«

Eine neue Konstruktionsmethode für gekrümmte Strukturen hat ein Mathematiker-Team der Technischen Universität (TU) Wien bei der Konferenz für Computergraphik und Interaktive Technologien SIGGRAPH vorgestellt. Die Forscher berechnen aus einer geplanten gekrümmten Fläche ein flaches Gitter aus geraden Stäben. Dieses lässt sich dann mit nur einer Bewegung zur gewünschten dreidimensionalen Struktur ausklappen.

TU Wien Studie: »On Elastic Geodesic Grids and Their Planar to Spatial Deployment.«
Verfasser: STEFAN PILLWEIN, TU Wien – KURT LEIMER, TU Wien – MICHAEL BIRSAK, KAUST – PRZEMYSLAW MUSIALSKI, NJIT & TU Wien