Der Durft der Wörter

Hunderte flüchtiger Verbinungen verleihen neuen und alten Büchern ihre charakteristischen Duftnoten. Der typische Geruch neuer Bücher kommt wohl von den Bleich- und Lösungsmitteln im Papier sowie von der Tinte und den beim Binden verwendeten Klebstoffen. Im Verlaufe der Jahre verdunsten die Lösungsmittel und weichen Molekülen, die bei der Zersetzung der Papierfasern entstehen. Über den Moder legt sich eine Kombination aus rauchigen Noten und Anklängen an Säuren, häufig mit einem Hauch Vanille.

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Eine frische Meeresbrise

Bevor wir es sehen können, riechen wir es schon: das Meer. Es ist ein komplexer Geruch aus Jod und Sole, Algen und Seetang, Fischen und Vögeln. Fünf Moleküle tragen zur charakteristischen Seeluft bei. (...) Der Geruch des Meeres bei Ebbe lässt sich durch Dictyopteren A und Ectocarpen erklären, zwei von Eizellen des Seetangs produzierten Sexualhormonen, die das Spermium anlocken sollen."

"Riechen - Was unsere Nase verrät" von Luc Henry, TECHNOLOGIST.EU