Unaufhaltsam
Das Hirnvolumen bei Erwachsenen mit höheren Bildungsabschlüssen nimmt mit dem Alter genauso stark ab wie bei Personen mit niedrigeren Bildungsabschlüssen.
Das menschliche Gehirne schrumpft im Laufe des Erwachsenenalters
Eine Studie des EU-Konsortiums »Lifebrain«, in dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus acht Ländern zusammenarbeiten, setzte hier an. Auf der Grundlage mehrerer gross angelegter Verlaufsstudien aus verschiedenen europäischen Ländern wurde untersucht, wie sich die Gehirne von Erwachsenen im Verlauf des Lebens verändern und ob Bildung dabei eine Rolle spielt. Mit Bildung ist die Anzahl der Jahre gemeint, die die untersuchten Studienteilnehmenden in der Schule und direkt anschliessend in weiterführenden Bildungseinrichtungen verbrachten.
Die Ergebnisse zeigten zwar einen positiven Zusammenhang zwischen dem Volumen einiger Bereiche des Gehirns und dem Ausmass an Bildung. Jedoch nahm bei Erwachsenen, die höhere Bildungsabschlüsse erreicht hatten, das Hirnvolumen genau so sehr mit dem Alter ab wie bei Personen mit niedrigeren Bildungsabschlüssen.
»Unsere Ergebnisse legen nahe, dass höhere Bildung die Gehirnalterung nicht verlangsamt«, sagt Lars Nyberg von der Universität Umeå in Schweden, Erstautor der Studie und Mitglied des Lifebrain-Konsortiums.
»Zu bemerken ist auch, dass wir dieselbe Fragestellung an zwei verschiedenen Datensätzen, Lifebrain und UK-Biobank, bearbeitet haben, und dabei zu übereinstimmenden Ergebnissen gekommen sind. Das gibt unseren Ergebnissen zusätzliches Gewicht«.
Quelle: Bildung hat keinen Einfluss auf die Alterung des Gehirns, MAX-PLANCK-GESELLSCHAFT, Mai 2021