Veduten & Fiktionen

Der Begriff »Vedute« stammt aus dem Italienischen und bedeutet wörtlich »Ansichten« oder »Aussichten«. Die Vedutenmalerei entwickelte sich als ein Genre, das sich oft auf idealisierte Ansichten konzentrierte, mit einem starken Fokus auf architektonische Details.

Im zarten Licht des 18. Jahrhunderts, als Europas Blick verträumt auf Italien fiel, tauchte ein Künstler auf, der die Vorstellungskraft der Reisenden nährte und formte: Giovanni Battista Piranesi. Als geschickter Vedutenkünstler, Archäologe und theoretischer Architekt hat er das Bild der römischen Antike, wie wir es heute kennen, massgeblich mitgeprägt.

Diese mit KI generierte Image-Variation versucht Bildgestaltungsgrundsätze von Piranesi-Veduten zu adaptieren: Die Veduten sind keine blossen Wiedergaben realer Ansichten, sondern vielmehr surreale und übersteigerte Interpretationen von Architektur Szenen, die von den Studien Piranesis über die römische Architektur inspiriert sind. Sie sind mit einer Dynamik und Dramatik geladen, die eher aus dem Theater oder der Oper als aus der Architektur stammen könnten. Die Gebäude scheinen in ihren Grundfesten zu beben, die Säulen winden sich wie in Krämpfen, und die Steine weisen Spuren eines fiktiven Verschleisses auf, der ihre antike Herkunft betont.

Eine der zentralen Eigenschaften der Veduten ist das Spiel mit Licht und Schatten. Es ist nicht nur das Licht, das eine Rolle spielt, sondern auch die Komposition der Bilder und Variationen selbst. Es wird versucht die Betrachtungsrichtung so zu lenken, dass man das Gefühl hat, in das Bild hineingezogen zu werden.

Die Fluchtlinien in denen Veduten führen den Betrachter in die Tiefe der Szenerie, sozusagen in das Herz der antiken Bauten und Ruinen.

Prinzipien der Veduten Image-Generierung

Perspektive: Ein wesentliches Element der Vedutenmalerei ist die Anwendung linearer Perspektiven, um eine genaue Wiedergabe der Architektur und der räumlichen Beziehungen innerhalb der Szene zu erreichen. Oft wird eine zentrale Fluchtpunkt-Perspektive verwendet, die dazu dient, das Auge des Betrachters in die Tiefe des Bildes zu ziehen.

Licht und Schatten: Das Spiel mit Licht und Schatten eine entscheidende Rolle in Veduten. Durch das geschickte Arrangement von Licht und Schatten können Tiefe und Dreidimensionalität einbebracht werden und so die räumliche Wahrnehmung verstärken.

Komposition: Die Organisation von Elementen in der Szene folgt oft bestimmten Regeln der Komposition, wie dem Goldenen Schnitt, um Harmonie und Ausgewogenheit in der Darstellung zu erreichen.

Fiktion: Die Rolle der Fiktion in der Vedutenmalerei ist ebenso wichtig. Obwohl Veduten für ihre realistische Darstellung bekannt sind, nehmen sich viele Gestalter Freiheiten, um das Bild nach ihren Vorstellungen zu gestalten oder um bestimmte Elemente hervorzuheben. Diese »fiktiven« Elemente können sich in Form von übertriebenen Grössen, verschobenen Perspektiven oder zusätzlichen architektonischen Elementen manifestieren, die in der Realität nicht existieren.

Die Fiktion dient in diesem Fall dazu, die emotionale und ästhetische Wirkung des Bildes zu verstärken und zu ermöglichen, seine eigene Interpretation und Wertschätzung der dargestellten Architektur zu vermitteln.

So kann das Bild zu mehr als nur einer getreuen Wiedergabe der Realität werden; es kann zu einer künstlerischen Aussage, einem Kommentar oder einer Kritik werden.

Himmel: In Veduten ist der Himmel oft mehr als nur ein Hintergrundelement. Er kann als entscheidender Bestandteil der Komposition dienen und dazu beitragen, die Stimmung und Atmosphäre des gesamten Bildes zu prägen.

Stimmung und Atmosphäre: Der Himmel kann in Veduten genutzt werden, um eine bestimmte Stimmung zu erzeugen oder zu verstärken.

Ein strahlend blauer Himmel kann eine Szene aufhellen und eine positive, friedliche Stimmung erzeugen. Ein düsterer, wolkiger Himmel hingegen kann eine Szene dramatisieren und eine düstere oder melancholische Stimmung erzeugen.

Lichtquelle: In vielen Veduten ist der Himmel die Hauptlichtquelle. Maler nutzen dies, um den Effekt von Licht und Schatten in ihren Bildern zu verstärken. Die Position und Intensität des Lichts, das vom Himmel kommt, kann dramatische Effekte auf die dargestellten Gebäude und Landschaften haben.

Raum und Tiefe: Der Himmel kann auch dazu genutzt werden, Raum und Tiefe in einem Bild zu erzeugen. Durch die Variation der Farbtöne und die Darstellung von Wolken und anderen atmosphärischen Effekten können Gestalter die Illusion von Tiefe erzeugen und so das Auge des Betrachters in das Bild ziehen.

Symbolik: Der Himmel kann auch symbolische Bedeutungen tragen. Himmel kann Vergänglichkeit, die Unendlichkeit, das Göttliche oder das Erhabene repräsentieren. Wolkenelemente können ebenfalls vielfältige Symbolik darstellen, je nach ihrer Form und Farbe symbolisieren sie Freude, Bedrohung oder weitere Transformations-Konzepte.

Serie I – Veduten Variation

AI-generierte Veduten Images (Model: realisticVisionV20_v20 / processed with M1 on a Mac mini)

Serie II – Veduten Arch – Buildings – Stones

AI-generierte Veduten Images (Model: realisticVisionV20_v20 / processed with M1 on a Mac mini)