The shortest distance...?
Die kürzeste Entfernung ...?
Churchill sagte, die Engländer ziehen nie eine Linie, ohne sie zu verwischen. Winston hatte zwar das altmodische Empire im Sinn, aber wir kennen eine Menge Künstler, die dasselbe tun, und die sind nicht einmal Engländer. Das alles ist ein Umweg, um auf das eigentliche Thema zu kommen: War es Euklid, der sagte, die Gerade sei die kürzeste Entfernung zwischen zwei Punkten? Aber das war vor Einstein und anderen Unruhestiftern, die uns heute an der Existenz von zwei Punkten und den dazwischen liegenden Haltepunkten zweifeln lassen. Was auch immer Künstler für gerade Linien übrig haben, die meisten von ihnen, zumindest die, die wir kennen, glauben nicht, dass Linien, also gerade Linien, etwas Besonderes sind. Künstler werden dir sagen, dass du mit jeder geraden Kante gut mit geraden Linien versorgt sein solltest, wenn das dein Ding ist. Auf eine heimliche Art und Weise ist die gerade Linie für die grossen kunstbegeisterten Menschen zum Masstab für die Kunst geworden. Das grosse kunstbegeisterte Publikum.
Wer hat nicht schon einmal den ultimativen umgekehrten Ritterschlag gehört, der einem sagt, dass die eigene Grösse in direktem Verhältnis zur Unfähigkeit der Bewunderer steht, eine gerade Linie zu beherrschen?
Für diejenigen, die all die Jahre im Schatten der Virtuosität eines anderen gelitten haben, haben wir eine grosse Anzahl von geraden Linien zusammengestellt. Der Aufruf galt zwar einer geraden Linie mit freier Hand, aber die Leser werden feststellen, dass ein oder zwei Künstler die Grenzen der Aufgabe verwischt haben und ihren kreativen Weg gegangen sind. Das macht nichts, denn diejenigen, die nach den Höhen der geraden Linie streben, können aus dieser Demonstration Mut oder Inspiration schöpfen. Nur eine Warnung: In der Kunst ist der Abstand zwischen dem Tief- und dem Hochpunkt keine gerade Linie. JEROME SNYDER
The shortest distance...?
Churchill said the English never draw a line without blurring it. While Winston had the old-line empire in mind, we know a lot of artists who do the same thing and They're not even English. All of which is a circuitous way of getting around to the subject at hand: The Straight Line, was it Euclid who said that it was the shortest distance between two points? But that was before Einstein and other troublemakers who now have us doubting the existence of two points and stops in between. Whatever affection artists have for straight lines, most of them, at least the ones we know, don't think lines, the straight kind that is, are anything special. Artists will tell you any straight edge should keep you well supplied with straight lines, if that's your bag. In some surreptitious way, the straight line has become the measure for the measure of art for
the great art-admiring public. Who hasn't heard that ultimate inverted accolade telling you that your greatness is in direct proportion to your admirer's inability to command a straight line at will? For those who have suffered all these years in the shadow of another's virtuosity we've collected a mass display of straight lines. While the appeal was for a free-hand straight line played straight, readers will notice that one or two artists blurred the boundary lines of the assignment and went their creative way. No matter, those who aspire to the heights of the straight line can now take courage or inspiration from this demonstration. Just one warning, in art the distance between the low and high point is no straight line. JEROME SNYDER
(aus U&lc UPPER & LOWER CASE, The international Journal of Typgraphics Vol.3 Number 4, 1976)