maintenance hole statt manhole

Abb.: John Waters takes centre-stage in Saint Laurent’s new campaign (instagram)

Warum bestehen Sie eigentlich auf der Einschätzung, Sie selbst seien politically correct?

Weil ich mich nicht für böse halte. Ich mache mich in meinen Shows lustig über Dinge, die ich liebe, nicht hasse. Zuerst über mich selbst, auch über die Demokraten. Aber wissen Sie, Political Correctness ist sowieso etwas für die Oberschicht. Ich bin nicht grundsätzlich dagegen, aber manchmal nervt es einfach. In Berkeley muss man einen Kanalschacht aus Gründen der Gendergerechtigkeit nun maintenance hole nennen statt manhole. Es ist auch solcher Mist, der Leute dazu bringt, Trump zu wählen. Er hat Spass dabei, ein Arschloch zu sein, das ist ein Geheimnis seines Erfolgs. Wissen Sie, Trump hat es sogar geschafft, den Begriff bad zu ruinieren. Der schlechte Geschmack, der unter ihm im Weissen Haus herrscht, ist weder in lustiger noch in trashiger noch in sonst guter Weise schlecht. Und diese wahnsinnigen Typen haben ja alle einen Frisuren-Tick, jener in London und jener in Nordkorea auch.

Haben Sie eine Erklärung für dieses Phänomen? 

Ich sollte mich dazu vielleicht nicht äussern,
mit diesem Schnäuzchen…

 

Regisseur John Waters in einem NZZFOLIO Gespräch mit Urs Bühler. 11/20