Knappheit

Dort, wo Design Szenarien einer Zukunft entwirft, die sich von der Gegenwart unterscheiden, gleicht es den progressivsten Elementen des Projekts der Moderne. Nur scheint ein derartiger Neuentwurf gegenwärtig aus vielerlei Gründen unvorstellbar. Wir sollten aber nicht in einen Pessimismus verfallen, für den beispielhaft Frederic Jamesons Ausspruch steht, man könne sich eher das Ende der Welt als das Ende des Kapitalismus vorstellen. Schliesslich ist es ein Kennzeichen des Neuen, dass man bis zu dem Moment seines Erscheinens keinerlei Vorstellung davon besitzt. Es wird notwendig, sich auf die Suche nach einer affirmativen Designpraxis zu machen, die von der Sehnsucht nach einer anderen Gegenwart und Zukunft getragen wird.

Aus dem Kapitel »Redesign« – DAS DESIGN DER KNAPPHEIT, herausgegeben von Jesko Fezer, Oliver Gemballa, Matthias Görlich, 2018 Adocs Verlag, Hamburg.