Farn – Kraft von 40 Männern
Farn im Waldgarten Nymphäum.
Lange Zeit konnte man sich die Vermehrung des Farns nicht erklären. Die Vermehrung durch Sporen war unbekannt. Bis zur Entschlüsselung dieses Rätsels hiess es, dass Farn genau um Mitternacht, in der längsten Nacht des Jahres – der Johannisnacht – blüht. Nur in dieser Nacht, sollte er eine goldene Blüte mit einem Samenkorn tragen, das verschwindet sobald es zu Boden fällt.
Diesem sogenannten Wünschelsamen, wurden gar wundersame Eigenschaften zugeschrieben: So sollte er unter anderem bei der Suche nach verborgenen Schätzen helfen, die Kraft von 40 Männern schenken und den Träger sogar unsichtbar machen. Allerdings musste man aufpassen, dass man den magischen Moment nicht verpasst und einen Teller unter den Samen legen um ihn sicher aufzufangen. Dabei durfte die Planze aber nicht geschüttelt werden und man musste warten, bis der Samen von alleine file. Wer den Wünschelsamen so erhielt, dem war auch das Glück hold.
Deutsche Mythologie, Dieterichsche Buchhandlung, 1844