Das Gesicht erkennen

Abb. 3D-Print Model – Mesh erstellt mittels iPhone XS Max Face Recognition und 3D-Rhino Nachbearbeitung.

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Ich träume, dass eine Dame, die mir ins Gesicht blickt, sagt: ,Ich sehe, Sie waren bei dem Wettbewerb dabei, aber ich kann an Ihrem Gesicht nicht ablesen, ob sie gewonnen haben oder nicht.
John Cheever

Sind wir vielleicht nur deshalb Experten der Gesichtserkennung, weil wir diese Fähigkeit permanent trainieren? Das vermutet neben Wong und Kollegen auch Maximilian Riesenhuber von der Georgetown University.

Als Beleg nennt er den Inversionseffekt jenseits von Gesichtern: Auch Experten für Autos, Hunde oder Schmetterlinge fällt es schwer, ihre bevorzugten Objekte korrekt zu identifizieren, sobald das entsprechende Bild um 180° gedreht ist. Riesenhuber vermutet, dass bei der Gesichtserkennung nicht etwa einzelne Merkmale wie Nasenlänge und Augenpartie ineinander verrechnet werden. Vielmehr konzentrieren sich die Neurone im FFA auf die Gesamtgestalt des Gesichts und rechnen dann erst die Unterschiede heraus.

Doch auch dieses Modell hat Kritiker. Der populärste ist vermutlich Christoph von der Malsburg vom Frankfurt Institute for Advanced Studies. Er weist auf unsere Fähigkeit hin, Gesichter auch bei unterschiedlicher Beleuchtung und Perspektive zu erkennen. Dazu brauche es hochkomplexe Modelle und einen enormen Aufwand, den er in der Studie von Riesenhuber nicht erfasst sieht. Wie die Gesichtserkennung also tatsächlich funktioniert, ist nach wie vor nicht beantwortet.« gehirn.info